Stan Sakai über Tokugawa Ieyasus Abdankung

 

Ieyasu (1542-1616) war der erste Shogun aus dem Hause Tokugawa. Im Jahr 1603 hatte er aus den Händen des Go-Yōzei-tennō den Titel eines Sei-i-tai Shogun erhalten, eines „Obersten Militärherrschers“. Zwei Jahre später schied er zugunsten seines 26-jährigen Sohnes Hidetada aus dem Amt. Durch diesen Schachzug wollte er sicherstellen, dass das Amt des Shoguns auch über seinen Tod hinaus im Besitz seiner Familie verbleiben würde. Ieyasu zog sich nach Shizuoka zurück, von wo aus er im Hintergrund weiterhin die Staatsgeschäfte leitete. Nach einem Leben auf dem Schlachtfeld hatte er nun aber ein wenig Muße, sich auch mit Literatur und Dichtkunst zu befassen.

 

Hidetada machte es wie sein Vater und trat 1622 seinerseits zu Gunsten seines Sohnes Iemitsu zurück. Das Tokugawa-Shogunat überstand fünfzehn Amtswechsel und endete erst 1868 mit der Meiji-Restauration, als die Regierungsgewalt wieder auf den tennō überging.