Stan Sakai über Seetang

 

Das japanische Wort für Seetang ist „kaisō“. Kaisō wird in Japan seit Jahrhunderten geerntet und gegessen. Getrockneter, zu dünnen, schwärzlichen Bogen von ungefähr 20 Zentimetern Seitenlänge verarbeiteter Seetang wird nori genannt. Es gibt drei verschiedene Sorten: gewürzte nori [„seasoned“; aji nori], ungewürzte nori [„unseasoned“; hoshi nori] und geröstete nori [„toasted“; yaki nori]. Nori wird verwendet, um Suppen zu würzen, er wird im Teigmantel frittiert als tempura gereicht, als Beilage zu Gemüsegerichten serviert oder zum Zusammenrollen diverser Sushi-Arten benutzt.

 

Kichiros kaisō-Wirtschaft [in „Kaisō“, nachzulesen in Usagi Yojimbo, Band 10] ist einem Betrieb nachempfunden, wie er am Beginn des 20. Jahrhunderts in der Bucht von Tokio ausgesehen hat. Die Seetang-Gerüste und die Stelzen-geta sind möglicherweise typisch für diese Zeit und/oder diese Region, jedenfalls werden sie in keiner mir zugänglichen Beschreibung von Edo-zeitlichen kaisō-Wirtschaftsbetrieben weiter oben im Norden erwähnt. Jede Familie innerhalb der Dorfgemeinschaft hatte damals ihr eigenes „Feld“ innerhalb des der Küste vorgelagerten Seetangabbaugebiets und das „Wildern“ in fremden Feldern war ein ernstes Problem – und zwar so sehr, dass die Polizei die Gebiete andauernd überwachen musste, um die Erntediebe abzuschrecken.