Stan Sakai über Gottheiten

 

Es gibt im Englischen und ebenso im Deutschen keine genaue Entsprechung für das Wort „kami“. Einige Übersetzer schreiben dafür „Gott“ oder „Götter“. „Kami“ können aber auch die eigenen Vorfahren sein. Und selbst die Regierung wurde einst „o-kami“ genannt. Ich habe mich entschieden, mit der Übersetzung „Gottheit“ („deity“, „divinity“) zu arbeiten – in vollem Bewusstsein ihrer Unvollkommenheit. Laut dem Kojiki, dem ältesten Geschichtswerk Japans, aufgezeichnet im 8. Jahrhundert, gibt es in Japan 8 Millionen gute und 10 Millionen böse kami. – Es mag in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben, dass die Zahl „8“ den Japanern sehr heilig und mehr oder weniger offensichtlich überall anzutreffen ist – etwa so, wie die Zahlen „7“ oder „40“ für Christen besondere Bedeutung haben.

 

Es braucht sieben Generationen von kami bis zur Schöpfung der japanischen Inseln. All diese kami scheinen kaum etwas Berichtenswertes getan zu haben, außer dass sie geworden und vergangen (also wohl gestorben) sind.