Szenarist Warren Ellis [u.a. Transmetropolitan, Gravel, James Bond] hatte eine Idee: Wie, so fragte er sich, würden Comichefte in den USA heute aussehen, wenn das Superheldengenre nicht alle anderen Genres an den Marktrand gedrängt hätte?

 

Seine These: Die Tradition der Abenteuererzählung, wie sie aus den Pulps und Groschenheften bekannt war, würde in den Comics fortgeführt worden sein. Statt Außerirdischen oder mutierten Muskelmännern in Latexstramplern würden Geschäftsmänner und -frauen mit übergroßen Egos, fetten Bankkonten, Unternehmergeist und fragwürdiger Moral vielleicht nicht ins Weiße Haus eingezogen sein, sie würden aber die Seiten der Comichefte bevölkern – mitsamt des einen oder anderen Drogenproblems und einem unkontrollierbaren Hang zur Gewalt.

 

Zugegeben: Das klingt nach einem derart Erfolg versprechenden Marketingkonzept, dass niemand Warren Ellis ernsthaft vorwerfen kann, es sofort selbst realisiert zu haben. So kam der fiktive Apparat-Verlag in die Welt.

 

Im richtigen Leben ist Apparat ein Serienlabel der Avatar Press, unter dem Ellis sieben in sich abgeschlossene Kurzgeschichten [„graphic novellas“] veröffentlicht hat – jede in einem anderen Setting, jede von einem anderen Zeichner oder einer anderen Zeichnerin umgesetzt. Jede „Novella“ erhebt den Anspruch, Teil eines größeren, potenziell unendlichen Handlungsuniversums zu sein, welches das Publikum allerdings nie zu Gesicht bekommt.